'I Capuleti e i Montecchi' in concert with the Deutsche Oper Berlin
“Bellini uses all the registers throughout the vocal instrument – and suddenly it is no longer enough just to be a good singer. Musicians are required to not only deliver what is written in the score. Because so much is reserved in concert performances: The important thing is not to remain still in it, especially in the bel canto. So can it be understood that the temperature on stage changes abruptly as Joyce DiDonato enters. The sound seems to penetrate all of her heart, like every fiber of her body is focused and embracing – which harkens directly to the mystery of this music. Given this uncontrollable desire to break from the beautiful mediocrity, to know all the conventions and not to allow the performance to approach that. All others pale in comparison to her Romeo …”
{Bellini formt die Stimme ganz zum Instrument – und plötzlich reicht es nicht mehr aus, ein guter Sänger zu sein. Musiker sind gefordert, die nicht nur abliefern, was in den Noten steht. Denn so gerne die bei konzertanten Aufführungen umklammert werden: Das Wichtigste ist darin nicht zu finden, vor allem im Belcanto. So ist es zu erklären, dass sich die Temperatur auf der Bühne schlagartig ändert, als Joyce DiDonato sie betritt. Wie der Klang ganz aus ihrem Innern zu dringen scheint, wie jede Faser ihres Körpers ihn formt und fokussiert – das dringt unmittelbar zum Geheimnis dieser Musik. Dazu diese unbändige Lust, aus dem schönen Mittelmaß zu brechen, alle Konventionen zu kennen und nicht davon lassen zu können, sie zu überschreiten. Ihr Romeo lässt alle anderen blass aussehen …}
Ulrich Amling – Potsdamer Neueste Nachrichten